Montag, 16. Februar 2015

So viel Platz

Seit Januar hat sich unser Wohnraum beinahe verdreifacht. Es ist unglaublich, wieviel Platz wir jetzt haben. Die Kinder haben ein großes Kinderzimmer (und später jeder ein Zimmer für sich allein), das Wohnzimmer ist groß und in unserer Küche steht sogar ein Kamin. Ich hätte es mir nicht erträumt, aber so viel Platz geht mit viel mehr Harmonie einher. In unserer vorigen 52qm Zweiraum-Wohnung ist ständig irgendjemand über jemand anderen gestolpert. Und wenn nicht das, dann hat man sich zumindest beim Einräumen von Geschirr, Durchhangeln im Schlafzimmer oder Saugen gestoßen. Unzählige Male haben wir unser Wohnzimmer umgeräumt, immer war es hübscher und effektiver danach. (Manchmal frage ich, wie hässlich wir am Anfang gewohnt haben, wenn es immer hübscher wurde) Aber trotzdem konnten die Kinder auf dem Fußboden kaum spielen ohne sich gegenseitig zu behindern.
Jetzt habe ich das Gefühl, dass mit dem ganzen Raum eine ganz neue Lebensqualität einher geht. Die Kinder spielen einträchtiger. Wir können uns mal zurückziehen. UND wir haben seit dreieinhalb Jahren ein eigenes Schlafzimmer wieder, in dem wir Abends das Licht anschalten können und uns tatsächlich auch noch unterhalten können. Grandios!

Und dann denke ich an die Lebensqualität von so vielen anderen Menschen. Ich würde sehr gerne mal die Durchschnittsquadratmeteranzahl Wohnraum für verschiedene Länder sehen. Wo lagen wir vorher und wo liegen wir jetzt?

Jetzt, da wir so viel Platz haben, laden wir auch stetig Leute ein. Sehr schön! Für die Kinder, die meist beim Besuch dabei sind, gibt es immer einen Kindertisch. Le Petit ist dann immer plötzlich ganz ordentlich und wischt den Tisch ab, deckt ihn mit Tellern und Bechern (zwischendurch muss man alles vor dem Lieschen retten, die sitzt noch bei uns). Le Petit ist dabei ein sehr guter Gastgeber. Gestern Abend beispielsweise hielt er seiner Spielkameradin Gurke entgegen und fragte eben:"Gurke?". Ein bisschen wortkarg, aber sehr höflich. Anschließend hat er sie auch noch geküsst. <3

Auch sehr schön war an diesem Wochenende, als ich in der Küche stand und Quiche vorbereitet habe und Le Petit plötzlich mit den Worten aufgetaucht ist:"Mami, kann ich dir helfen?" Wow, aber gerne doch! Er hat dann zum Beispiel die Eier aufgeschlagen und zum Teig gegeben. Das erste Ei fiel auch prompt mit Schale rein. Mein Mann war beim knirschenden Essen ein wenig verwundert, ob meines Nicht-Könnens, bis ich ihn aufklärte. Viel Ausdauer hat Le Petit allerdings nicht. Nach kurzer Zeit dauert es ihm meist zu lange, ist ihm zu anstrengend oder er kann nicht mehr. =)
(Selbst Basteln dauert ihm zu lange... man, man, man...)